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Nach neuen Angriffen im vergangenen Sommer mussten über 50’000 Menschen fliehen. Manche fanden Schutz in provisorischen Dörfern, andere kehrten trotz Gefahr in ihre zerstörten Häuser zurück. Inmitten dieser Unsicherheit bringen mobile Gesundheitsteams medizinische Versorgung direkt zu den Menschen.
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Seit Juli hat sich die Lage in den nördlichen Provinzen Mosambiks erneut zugespitzt und über 50’000 Menschen zur Flucht gezwungen (wir berichteten am 6.8.2025). Viele Familien mussten alles zurücklassen, bis auf das Wenige, das sie am Körper trugen.
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Ein Teil der Geflüchteten hat in provisorischen Umsiedlungsdörfern Zuflucht gefunden. Andere sind trotz der Gefahr in ihre zerstörten Dörfer zurückgekehrt und leben dort in ständiger Angst vor neuen Angriffen. Die Zerrissenheit ist gross: Die Häuser sind verwüstet, und die permanente Unsicherheit ist längst zum traurigen Alltag geworden.
Dass viele Menschen schon nach kurzer Zeit wieder in ihre zerstörten Dörfer zurückkehren, sei kein Zeichen von Stabilität, sondern von Verzweiflung, sagt Barbara Kruspan, Länderdirektorin von SolidarMed in Mosambik: «Wenn du nichts hast, gehst du dorthin zurück, wo du es gewohnt bist. Es ist nachvollziehbar, aber gefährlich.»
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Leben zwischen Angst und Hoffnung
Das langfristige Ziel der Regierung ist es, alle Menschen eines Tages wieder in ihre Heimatdörfer zurückkehren zu lassen, sobald sich die Lage stabilisiert und die Häuser wieder aufgebaut sind. Doch von einer Beruhigung kann keine Rede sein. Immer wieder kommt es zu Überfällen, weitere Dörfer werden angegriffen und Menschen getötet. «Das ist wie ein makabres Spiel geworden, in dem die bewaffneten Gruppen regelmässig zeigen, dass sie Schaden anrichten können», sagt Kruspan.
In den Umsiedlungsdörfern finden die Menschen zwar vorübergehend Schutz, doch die Bedingungen sind prekär: Sie leben dicht gedrängt, der Zugang zu sauberem Wasser, Hygiene und Nahrung ist begrenzt. Die wiederholten Fluchtbewegungen und der rasche Zustrom überfordern die ohnehin schwachen Strukturen. Die medizinische Versorgung ist vielerorts zusammengebrochen. Die Situation ist ein gefährlicher Nährboden für Krankheiten.
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Ihre Spende macht einen Unterschied
Mit unserer Arbeit erreicht über 3 Millionen Menschen und verbessert deren Zugang zu medizinischer Grundversorgung. Gesundheit ist die Basis Leben in Würde und Selbstbestimmung – machen Sie es möglich.
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Mobile Teams bringen Gesundheit dorthin, wo sie fehlt
In dieser Situation leistet SolidarMed lebenswichtige Nothilfe. Gemeinsam mit den lokalen Gesundheitsbehörden wurden mobile Einsatzteams gebildet, bestehend aus rund zehn Fachpersonen aus Pflege und Medizin. Sie fahren in abgelegene Dörfer, um Menschen zu erreichen, die sonst ohne Versorgung blieben.
Die Teams bieten grundlegende Gesundheitsdienste an: Behandlungen von Malaria und Infektionen, Impfungen, Mütter- und Kindergesundheit sowie HIV-Prävention. Besonders Mütter, die an Malaria leiden, sind häufig von Blutarmut betroffen. Hier kann jede rechtzeitige Behandlung über das Überleben entscheiden.
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Die mobilen Teams konnten im August ihre Arbeit aufnehmen und waren seither an 22 Einsatztagen unterwegs, um dringend benötigte Basisversorgung zu leisten: Rund 470 Kinder mit Verdacht auf Mangelernährung wurden behandelt, 1’143 Kinder geimpft und zahlreiche Schwangere sowie Erwachsene erhielten Vorsorge, medizinische Beratung und psychosoziale Unterstützung.
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Nothilfe, die im System verankert ist
Soforthilfe wie diese ist lebenswichtig und in Krisenmomenten unverzichtbar. Doch sie kann und soll staatliche Strukturen nicht ersetzen. «Es ist uns wichtig, dass diese Teams nicht einfach losgelöst agieren, sondern Teil der bestehenden Struktur sind, mit klarer Verbindung zu den Distriktbehörden und Spitälern», betont Kruspan.
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Denn langfristig soll die Gesundheitsversorgung wieder an das bestehende System übergehen. Die in dem Notfallplan abgedeckten Dörfer stehen ohnehin auf der Liste der Regierung, um dort regelmässig Gesundheitsdienste anzubieten, doch es fehlt an finanziellen Mitteln und das System wird durch die anhaltenden Krisen schlicht zum Kollaps gebracht. SolidarMed schliesst mit den mobilen Einsätzen diese Lücke und stärkt gleichzeitig die staatlichen Partner.
«Wenn die Not so gross ist, muss man einfach handeln», sagt Kruspan. «Jeder dieser Einsätze bringt einen Nutzen, weil Folgeerkrankungen verhindert werden und Menschen wieder Hoffnung schöpfen.»
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Schnelles Handeln war für Celma entscheidend.
Als die zehn Monate alte Celma mit Atemnot, Fieber und starkem Gewichtsverlust von einem Mitarbeitenden des mobilen Einsatzteams aufgesucht wurde, erkannten die Fachpersonen sofort die lebensbedrohlichen Symptome und überwiesen sie umgehend ins Distriktspital in Chiure. Dort erhielt sie intensivmedizinische Behandlung gegen Malaria, schwere Anämie und akute Mangelernährung. Ihr Zustand verbesserte sich langsam, aber stetig. Nach zehn Tagen konnte Celma stabil und gut ernährt nach Hause entlassen werden.
Celmas Geschichte zeigt, dass schnelles Handeln im akuten Fall das Überleben sichert und wie wichtig es ist, Gefahrensignale zu erkennen und schnelle Hilfe zu ermöglichen.
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Mosambik: Die Situation in Kürze
- Seit 2017 die Gewalt in der Provinz Cabo Delgado in Nordmosambik ausbrach, wurden über eine Million Menschen innerhalb Mosambik zur Flucht gezwungen.
- Viele von ihnen befinden sich in von der Regierung angelegten Umsiedlungsdörfern, die medizinische Versorgungslage dort ist dürftig und begünstigt die Ausbreitung von Krankheiten.
- SolidarMed unterstützt und koordiniert seit Juli mobile Einsatzteams und ermöglicht den geflüchteten Menschen medizinische Basisversorgung wie Impfungen, Vorsorgeuntersuchungen für Schwangere oder die Behandlung von Malaria- und Infektionsbehandlungen, um schlimmere Verläufe und die Ausbreitung von Krankheiten zu verhindern.
- Die akute Notsituation erforderte schnelle Hilfe, die SolidarMed gemeinsam mit dem Gesundheitsministerium erbringt. Ziel ist, die Nothilfe langfristig in das staatliche Gesundheitssystem zu integrieren, damit Versorgung auch nach Krisen bestehen bleibt.