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Rund ein Drittel der Kinder in Sierra Leone ist von Mangelernährung betroffen. Besonders prekär ist die Situation im Distrikt Koinadugu im Nordosten des Landes. SolidarMed hat mit einer lokalen Partnerorganisation ein neues Projekt gestartet, das durch lokal verankerte Aktivitäten Gesundheit und Ernährung der Kinder verbessert.

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In Kochworkshops werden schwangere und stillende Frauen zur Wichtigkeit von Ernährung sensibilisiert.
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In Kochworkshops werden schwangere und stillende Frauen zur Wichtigkeit von Ernährung sensibilisiert.
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Wir befinden uns im kleinen Dorf Fadugu im Nordosten Sierra Leones. Umgeben von Wäldern und ohne Stromanschluss, leben hier etwa 1'500 Menschen. Das Gesundheitszentrum im Dorf wird nur selten aufgesucht. Viele reagieren erst, wenn ihr Kind schon sehr krank ist. Zusätzlich sind Transport und Aufenthalt für Familien viel zu kostspielig, um bei Komplikationen das Distriktspital im 40 km entfernten Kabala zu besuchen.

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Die professionelle Behandlung ist für Kinder mit Mangelernährung entscheidend, weil sonst deren Entwicklung stark beeinträchtigt wird.
Quelle
Sheku Rahim Mansaray, Verantwortlicher des Gesundheitszentrums in Fadugu
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Sheku Rahim Mansaray, Verantwortlicher des Gesundheitszentrums in Fadugu, erklärt: «Die professionelle Behandlung ist für Kinder mit Mangelernährung entscheidend, weil sonst deren Entwicklung stark beeinträchtigt wird.» Das Ziel von SolidarMed in Zusammenarbeit mit der Mama-Pikin Foundation ist, innert drei Jahren die Ernährung und Gesundheit von 50'000 Kindern unter fünf Jahren in den Dörfern des Koinadugu-Distrikts zu verbessern. Mit Unterstützungsgruppen werden Mütter und schwangere Frauen zur Wichtigkeit von Ernährung und dem Besuch von Gesundheitszentren sensibilisiert.

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Sierra Leone: ein neues Programmland von SolidarMed

Sierra Leone ist eines der ärmsten Länder der Welt. Trotz langsamer Erholung vom zehnjährigen Bürgerkrieg, der bis 2002 dauerte, leidet das Land noch immer unter den Folgen des Ebola-Ausbruchs von 2014–2016. Das Gesundheitssystem ist geschwächt und der Mangel an medizinischem Personal spürbar. Die Sterblichkeitsrate von Kindern unter fünf Jahren liegt bei 94 pro 1’000 Lebendgeburten, was auf Krankheiten wie Malaria, Durchfall und Lungenentzündung sowie auf Mangelernährung zurückzuführen ist. Der Anteil der Kinder mit Entwicklungsverzögerungen lag 2022 bei 26 Prozent, eine Folge von Mangelernährung in den ersten 1’000 Lebenstagen oder wenn diese unbehandelt bleibt. Im Distrikt Koinadugu sind Kleinkinder aufgrund des begrenzten Zugangs zu Gesundheitsversorgung, unzureichender Infrastruktur und einem Mangel an Fachkräften besonders anfällig für vermeidbare Krankheiten.

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Gemeinsam ist man stärker

Das Gesundheitszentrum in Fadugu ist mit seinem Garten der perfekte Treffpunkt für die Müttergruppe. Obwohl heute die schwangeren und stillenden Frauen wegen des Regenschauers, der vor kurzem noch auf die Köpfe geprasselt war, ein wenig verspätet eintreffen, sind sie voller Energie und neugierig auf den Kurs. Im Koch-Workshop erläutert eine Hebamme den Nährwert verschiedener Lebensmittelgruppen und dann wird das Gericht gemeinsam gekocht und gegessen. 

Kadiatu Mansaray, eine Bäuerin, die einen Hof mit Mais und Kartoffelpflanzen betreibt sowie Hühner und Ziegen hält, ist sehr in der Müttergruppe engagiert. Ihr eineinhalb Jahre altes Mädchen Sajor, das kürzlich aus der Mangelernährungsstation entlassen wurde, zeigt nun neue Energie und brabbelt fröhlich vor sich hin. Das Leben der Kleinen hing davor an einem seidenen Faden, als sie sie notfallmässig ins Spital nach Kabala überwiesen wurde. 

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Nach zwei Wochen in Behandlung ging es langsam bergauf. Kadiatu erzählt: «Was ich dort am meisten schätzte, war das tiefe Mitgefühl und die aufmerksame Fürsorge für die Gesundheit unserer Kinder. Es ist mehr als nur medizinische Unterstützung. Die grösste Freude war, zu sehen, wie mein Kind mit einer Puppe oder zusammen mit anderen Kindern spielte, obwohl sie anfangs nicht einmal selbstständig sitzen konnte – geschweige denn spielen.»

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Das Wissen, welches ich mir hier aneigne, ist für mich besonders wichtig, um die gesundheitlichen Probleme zu vermeiden, mit denen mein Kind einst zu kämpfen hatte.
Quelle
Kadiatu Mansaray, Bäuerin und Mutter der eineinhalbjährigen Sajor
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Kadiatu hatte bei der Entlassung aus der Mangelernährungsstation ein Paket mit Medikamenten und Nahrung für die weitere Betreuung ihrer Tochter erhalten. In der Müttergruppe lernt sie nun, wie man Zutaten kombinieren kann, um nährstoffreiches Essen zuzubereiten: zum Beispiel Fisch auf dem Feuer mit Zwiebeln und verschiedenen Gewürzen. «Das Wissen, welches ich mir hier aneigne, ist für mich besonders wichtig, um die gesundheitlichen Probleme zu vermeiden, mit denen mein Kind einst zu kämpfen hatte. Ich bin nun auch zuversichtlich, die Anzeichen und Symptome zu erkennen, die einst zu unserer Einweisung ins Spital geführt hatten.» Sie nimmt aufmerksam an den Kochkursen teil, um jedes Detail aufzunehmen. «Diese Erfahrung hat mir die Wichtigkeit der Ernährung für die Genesung aufgezeigt.»

Botschafter:innen für die Gesundheit

Traditionelle Gesundheitsakteure wie Dorfgesundheitsberatende und Geburtshelferinnen werden parallel unterstützt, um die Prävention und Früherkennung von Krankheiten zu stärken. Sie vermitteln gesunde Praktiken wie Händewaschen, Abkochen von Wasser, abwechslungsreiche Ernährung, spielen aber auch eine entscheidende Rolle bei der Früherkennung schwerer Fälle und der Unterstützung der bevölkerungsnahen Erstversorgung wie oraler Rehydrierung. Auch per Radiodiskussionen und mit fünf sogenannten «Town criers» (Stadtausrufer:innen), die wichtige Botschaften an Märkten ausrufen, wird die Bevölkerung zur Wichtigkeit von Ernährung für die Gesundheit sensibilisiert – 6'000 Menschen in drei Dörfern haben ihre Botschaften schon gehört. Diese bevölkerungsnahen Aktivitäten führen oft zu lokalen Lösungen für bestehende Probleme wie Gemeinschaftsgärten oder verbesserte sanitäre Einrichtungen in den Dörfern.

Um Menschen zu sensibilisieren, helfen Mütter wie Kadiatu, die Botschaften über ihre Erfahrungen an andere weitergeben: «Wenn euer Kind krank ist, zögert nicht, rechtzeitig Hilfe in einem Gesundheitszentrum zu suchen. Das kann Leben retten. Bitte zögert nicht!»

SolidarMed setzt sich auch dafür ein, dass Gesundheitszentren eine Notfalltriage, die Behandlung sowie das integrierte Management von Kinderkrankheiten und Mangelernährung anbieten. Im Falle einer Komplikation wird der Transport ins Distriktspital Kabala und das Essen der Begleitperson übernommen. Um die Nachhaltigkeit des Projekts zu gewährleisten, wird die Gesundheitsplanung auf Bezirksebene und die Abstimmung mit nationalen Gesundheitsstrategien unterstützt.

Seit April 2025 konnten 141 mangelernährte Kinder betreut werden und 296 Frauen an Müttergruppentreffen teilnehmen. Sheku Mansaray, der Leiter des Gesundheitszentrums in Fadugu, erzählt: «Anfangs misstrauten viele dem Programm, bis einige wenige Fälle umfassend versorgt wurden. Diese Erfolgsgeschichten sind nun zu starken Botschaften geworden, die das Bewusstsein und Vertrauen des ganzen Dorfes stärken.»

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Mütter am Workshop
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Die Mütter nehmen mit ihren Kindern am Workshop teil. Eine Hebamme ist anwesend, um Fragen zu beantworten.
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Müttergruppe und Ernährung
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Anhand von Ernährungstabellen wird den Müttern erklärt, wie wichtig abwechslungsreiche und vitaminreiche Nahrung für sie und ihre Kinder ist.
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Fisch und Zwiebeln und Gewürze
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Im Kochworkshop kochen schwangere und stillende Frauen nahrhaftes Essen: hier Fisch mit verschiedenen Gewürzen.
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Sama und ihr Sohn Sorie im Spital in Kabala
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Im Distriktspital in Kabala verabreicht die 21-jährige Sama ihrem mangelernährten Sohn Sorie therapeutische Nahrung – der erste Schritt zur Verbesserung seines Zustands.
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Adama Conteh mit Sohn Amadu
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Auch Amadu, dem 1-jährigen Sohn von Adama, geht es nach dem Spitalbesuch in Kabala besser.
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Ihre Spende wirkt.
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Herzlichen Dank, dass Sie sich mit uns für die ländliche Bevölkerung Afrikas einsetzen.

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Erfahren Sie mehr über das Projekt zur Bekämpfung von Mangelernährung in Sierra Leone

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