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Dank einer digitalen medizinischen Entscheidungshilfe können Dorfgesundheitsberatende in Lesotho Menschen mit Diabetes und Bluthochdruck diagnostizieren und behandeln. Rund 16’000 Erwachsene, die in abgelegenen Regionen von Lesotho leben, wurden im Rahmen des ComBaCaL-Projekts unterstützt. Die Ausweitung des Projekts ist in Vorbereitung.

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Dorfgesundheitsberater Thabiso Willie bei einem Hausbesuch
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Dorfgesundheitsberaterin bei Hausbesuch in Lesotho
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Die Dorfgesundheitsberaterin bei einem Hausbesuch bei ’Matšoeu Qhophela, wo sie die Blutdruckwerte misst und diese in das digitale Tablet eingibt.
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In den ruhigen Hügeln des ländlichen Lesotho bringen Dorfgesundheitsberatende die medizinische Versorgung zu Fuss zur Bevölkerung. Die medizinischen Laien wurden im Rahmen von ComBaCaL (Community-Based Chronic Care Lesotho) geschult. Im abgelegenen Shapa-Ngoetsi im Bezirk Butha-Buthe arbeitet die 39-jährige Makelello Moleko als vertrauenswürdige Dorfgesundheitsberatende für ihr Dorf. Von der Teerstrasse schlängelt sich ein langer Weg hinauf in die Hügel des Dorfes, wo unten der Fluss rauscht und sich trockene Mais-, Weizen- und Sorghumhirsenfelder bis zum Horizont erstrecken. Dies ist Molekos Heimatdorf, in dem sie mit ihrer ComBaCaL-Ausrüstung im Rucksack täglich ihre Runden dreht. Ihr heutiges Ziel ist das Haus von ’Matšoeu Qhophela, einer 56-jährigen Frau, die an Bluthochdruck leidet.

Mehr als nur eine Dorfgesundheitsberatende

’Matšoeu Qhophela wohnt in zwei gepflegten Rondavel-Häusern, umgeben von einem gefegten Hof. Sie sitzt in einem geblümten Kleid, Kopftuch und Turnschuhen da und wartet. Sie strahlt trotz der Belastungen durch ihre Gesundheit und ihr Leben. In ihrem traditionellen Haus sind die Böden gekehrt und die Wände einfach, aber liebevoll dekoriert. Moleko begrüsst sie herzlich. Sie beginnen mit ihrer üblichen Routine. Die Dorfgesundheitsberatende holt ihr Tablet hervor, öffnet die E-Health-Anwendung und geht die Gesundheitsdaten ihrer Patientin durch. «Ohne die App war die Arbeit mühsam. Das Schreiben von Hand war nicht einfach. Ich arbeite viel lieber mit der App, weil sie uns anleitet und uns daran erinnert, wie wir unsere Arbeit machen müssen», erzählt sie.

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’Matšoeu Qhophela in ihrem Dorf
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Bei ’Matšoeu Qhophela, die in einem abgelegenen Dorf in Lesotho lebt, wurde Bluthochdruck diagnostiziert. Dank ihrer geschulten Dorfgesundheitsberaterin, die sie mithilfe einer App behandelt, hat sich ’Matšoeus Gesundheit verbessert.
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Die beiden Frauen sprechen über ihre Familie, wie es Qhopela geht und wie sie mit ihrem Zustand umgeht. Moleko fragt sie vorsichtig, ob sie immer noch Schnupftabak nehme. «Nein», antwortet Qhophela mit einem Lächeln. «Ich habe aufgehört, meiner Gesundheit zuliebe.» Moleko nickt zustimmend. Sie prüft zuerst Qhophelas Blutdruck, dann misst sie ihr Gewicht mit einer tragbaren Waage. Jedes Ergebnis wird in der E-Health-App gespeichert. Das Datum des nächsten Termins trägt sie in Qhopelas Bukana ein, ihrem Gesundheitsheft. Bevor sie geht, wechseln sie noch ein paar letzte Worte, die von Lachen und gegenseitigem Respekt geprägt sind.

Für Patient:innen wie Qhophela ist Moleko mehr als nur eine Dorfgesundheitsberatende, sie ist eine Schwester, eine Nachbarin, ein Rettungsanker. «Wir haben eine enge Beziehung», sagt Qhophela. «Sie ist eine von uns. Wir haben sie gewählt, um unserem Dorf zu helfen, und sie hat uns nicht enttäuscht. Sie ist geduldig und wächst mit der Arbeit. Wir sehen, dass es nicht leicht ist, aber sie tut es. Sie besucht uns, auch wenn sie müde ist. Sie tut mehr als erwartet, sie hilft uns sehr.» 

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Die Dorfgesundheitsberaterin auf ihrem Weg zu den Patient:innen
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Die Dorfgesundheitsberaterin ’Makelello Moleko geht viele Kilometer zu Fuss, um zu ihren Patient:innen zu gelangen.
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Forschungserfolg für gemeinschaftliche Gesundheitsversorgung

Im Rahmen des Projekts wurden in 113 Dörfern über 16’000 Menschen auf Diabetes und Bluthochdruck erstmals von Dorfgesundheitsberatenden untersucht. Dank dieses neuen Vor-gehens wurden bis Ende 2024 über 98 Prozent der Erwachsenen in den abgelegenen Dörfern untersucht. Um zu überprüfen, ob der ComBaCaL-Ansatz erfolgreich ist, wurden ungefähr die Hälfte der Menschen nach der Diagnose beraten und an eine Gesundheitseinrichtung überwiesen. Die zweite Hälfte wurde von den Dorfgesundheitsberatenden mithilfe der App betreut und behandelt.

In Bezug auf Bluthochdruck konnten die Forschenden zeigen, dass beide Gruppen besser versorgt sind als vor dem Projekt – die zweite Gruppe sogar noch besser als die erste. ComBaCaL hat als erstes Projekt weltweit gezeigt, dass geschulte Laien mithilfe einer entsprechenden App effektiv und sicher Blutdruck- und Diabetesmedikamente selbständig verschreiben und dosieren können. 

Sesale Masike, der Daten- und IT-Beauftragte des Projektteams, erklärt, dass die ComBaCaL-App auf einer offenen Plattform aufbaut, die von Regierungen in anderen Ländern bereits genutzt wird. «Wir haben uns mit der Universität Basel bewusst dafür entschieden, weil damit klinische Algorithmen direkt in das System eingebettet werden können. Diese lösen spezifische Aufgaben und Erinnerungen aus und helfen den Dorfgesundheitsberatenden, die Patient:innenversorgung effizient zu verwalten», erklärt er.

Nachdem die Patient:innen registriert und erstmals untersucht wurden, benachrichtigt die App beispielsweise, wenn ein Folgebesuch fällig ist: «Sie haben nächste Woche einen Termin bei Patient A», könnte auf dem Bildschirm zu lesen sein. So wird sichergestellt, dass nie-mand durch die Maschen fällt. «Nach der Erfassung klinischer Daten leitet die App die Dorfgesundheitsberatenden bei der Entscheidungsfindung an: was als Nächstes zu tun ist, wann sie einen Patienten oder eine Patientin überweisen und wie sie die Behandlung fortführen sollen», erklärt Sesale Masike. Selbst wenn keine Vorgesetzten anwesend sind, biete die App klare Anleitungen für die nächsten Schritte, solange sie korrekte Daten eingeben.

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Ohne die App war die Arbeit mühsam. Das Schreiben von Hand war nicht einfach. Ich arbeite viel lieber mit der App, weil sie uns anleitet und uns daran erinnert, wie wir unsere Arbeit machen müssen. 
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’Makelello Moleko, Dorfgesundheitsberaterin
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Dorfgesundheitsberaterin
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’Makelello Moleko, Dorfgesundheitsberaterin
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’Mamorontsane Sematle, die Koordinatorin des Butha-Buthe-Teams, vergleicht die App mit einer virtuellen medizinischen Fachkraft, da sie die Dorfgesundheitsberatenden dabei unterstützt, kritische Gesundheitsindikatoren wie hohen Blutdruck oder alarmierende Symptome zu interpretieren. Wenn nötig, rät ihnen die App, Patient:innen an die nächste Gesundheitseinrichtung zu überweisen. «Diese Unterstützung ist besonders in abgelegenen Gebieten wertvoll. Die App verbessert nicht nur die Effizienz, sondern stärkt auch das Vertrauen des Gesundheitspersonals, rechtzeitig Entscheidungen zu treffen», betont sie.

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Dorfgesundheitsberater Thabiso Willie bei einem Hausbesuch
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Dorfgesundheitsberater Thabiso Willie besucht die 74-jährige Patientin ‘Makabelo Pita zu Hause in Butha-Buthe.
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Der Dorfgesundheitsberater gibt die Daten der Patientin beim Besuch in seine App ein
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Dorfgesundheitsberater Thabiso Willie gibt die Daten der Patientin ’Makabelo Pita beim Besuch in seine App ein. Ohne ihn müsste sie rund zwei Stunden zum nächsten Gesundheitszentrum gehen.
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Dorfgesundheitsberater bespricht sich mit der Koordinatorin und der Mentorin des Projekts
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Thabiso Willie (Mitte) bespricht sich mit ’Mamorontšane Sematle (links), der Koordinatorin des ComBaCaL-Teams der Region Butha-Buthe, und ’Manthabiseng Molulela (rechts), der Mentorin. Die Daten in der App helfen ihnen, den Überblick zu behalten.
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«Ich hoffe aufrichtig, dass das Gesundheitsministerium die landesweite Umsetzung dieses Projekts in Erwägung zieht. Eine Ausweitung auf alle Bezirke würde es mehr Menschen ermöglichen, von der Früherkennung nicht-übertragbarer Krankheiten zu profitieren, was letztlich zu besseren Behandlungsergebnissen führen würde», unterstreicht Maseabata Ramathebane, Dekanin der Fakultät für Gesundheitswissenschaften an der Nationalen Universität von Lesotho, die Bedeutung einer Ausweitung der Initiative. Bevor ComBaCaL in die nächste Phase geht, freut sich SolidarMed-Projektleiter Dr. Ravi Gupta schon: «Wir sind optimistisch, was die nächsten Schritte angeht», sagt er. In den kommenden Monaten wolle man den Umfang der von den Dorfgesundheitsberatenden erbrachten Dienstleistungen erweitern: «Neben der kontinuierlichen Behandlung von Diabetes und Bluthochdruck planen wir die Einführung von Unterstützung für die Gesundheit von Müttern, Familienplanung und HIV-Versorgung.»

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Ihre Spende wirkt.
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Dank Ihrer Spende erhalten chronisch kranke Menschen in abgelegenen Regionen medizinische Versorgung. 

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Erfahren Sie mehr über unser ComBaCal-Projekt

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