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Carolyne Mabunde ist Gründerin und Geschäftsleiterin der Organisation DAMKA (Don Amolo Memorial Kids Ark) in Kenia. Die 57-jährige hat es sich zum Ziel gesetzt, in ihrem Umfeld möglichst vielen HIV-infizierten und armutsbetroffenen Kinder und Jugendlichen zu einem normalen Leben zu verhelfen.

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Carolyne Mabunde, Gründerin DAMKA
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Carolyne Mabunde, Gründerin DAMKA
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Die 57-jährige Carolyne Mabunde unterstützt mit Ihrer Organisation HIV-infizierte Kinder und Jugendliche in der Region Butere im Westen Kenias. 
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Die 57-jährige Carolyne Mabunde unterstützt mit Ihrer Organisation HIV-infizierte Kinder und Jugendliche in der Region Butere im Westen Kenias.
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Carolyne, warum hast du vor zehn Jahren DAMKA gegründet?

Ich habe in den 90er-Jahren meine beiden Brüder an Aids verloren, das hat mich geprägt. Seither wollte ich aktiv etwas gegen die HIV-Epidemie tun, auch in Erinnerung an sie. Über meine frühere Arbeit wusste ich von regelmässigen Treffen für Kinder mit HIV im Bezirk Kisumu und dachte, dass ich das Gleiche an meinem Wohnort in Butere selbst durchführen könnte. Also machte ich mich auf die Suche nach Freiwilligen und gründete schliesslich 2012 den Verein DAMKA.

Wie hat sich DAMKA verändert seit der Gründung?

In den ersten drei Jahren führten wir ausschliesslich die monatlichen Treffen durch, der Fokus lag also auf der psychosozialen Unterstützung. Zu Beginn waren es wir Erwachsenen vom Freiwilligenteam, die die Treffen geleitet und mit den Kindern und Jugendlichen gesprochen haben. Mit der Zeit merkten wir, dass es insbesondere für Jugendliche sinnvoller ist, wenn sie die Ratschläge zum Umgang mit der Krankheit von Gleichaltrigen hören, statt von uns. Denn diese verstehen ihre Situation am besten. Wir begannen deshalb zunehmend, mit Peer Mentors zu arbeiten. Es sind Leute, die schon mehrere Jahre im Programm sind und ihre Erfahrung nun weitergeben.

«Die weitverbreitete Armut ist nämlich fast noch das grössere Problem als die Stigmatisierung.»

Carolyne Mabunde, Gründerin und Geschäftsleiterin von DAMKA

Welche Art von Unterstützung brauchen Kinder und Jugendliche mit HIV?

In erster Linie müssen sie ihre Medikamente zur Unterdrückung des Virus regelmässig einnehmen können und wollen. Manche sehen keinen Sinn darin, weil sie denken, ihr Leben habe mit HIV sowieso keine Zukunft. Andere nehmen die Medikamente nicht ein aus Angst, ihre Mitschüler:innen könnten sie dabei sehen und von ihrer Erkrankung erfahren – das Stigma ist immer noch riesig. Deshalb brauchen sie vor allem jemanden, mit dem sie reden können und der ihnen dabei hilft, mit der Krankheit leben zu lernen. Ziel von DAMKA ist, dass HIV für die Betroffenen irgendwann keine Einschränkung mehr darstellt, sondern sie ein ganz normales Leben führen können.

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DAMKA Mitarbeitende in Butere
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 Carolyne Mabunde zusammen mit ihrem Team im Damka-Büro in Butere.
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Carolyne Mabunde möchte möglichst vielen HIV-infizierten und armutsbetroffenen Kinder und Jugendlichen zu einem normalen Leben zu verhelfen.
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Berufsbildung in Kenia
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Kinder und Jugendlichen werden gefördert und erhalten so eine Zukunftsperspektive.
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Hausbesuch durch Vivian  in Projekt DAMKA
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Die engmaschige Betreuung durch eine Vertrauensperson ist insbesondere für die psychische Gesundheit der Betroffenen sehr wichtig.
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Carolyne Mabunde zusammen mit ihrem Team im Damka-Büro in Butere.
Carolyne Mabunde möchte möglichst vielen HIV-infozierten und armutsbetroffenen Kindern und Jugendlichen zu einem normalen Leben verhelfen.
Elyas telefoniert wöchentlich mit Kevin, seiner Ansprechperson bei DAMKA. Einmal im Monat treffen sich die beiden persönlich.
Die 14-jährige Mary (rechts) erhält Besuch von Vivian, die früher ebenfalls von DAMKA unterstützt wurde und nun ihre Erfahrungen weitergibt.
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Wäre es nicht Aufgabe des Staates, Menschen mit HIV zu unterstützen?

Ja, das wäre es. Aber nehmen wir das Spital in Butere als Beispiel: Das Personal ist sich der Problematik rund um HIV und Aids durchaus bewusst. Aber es fehlen schlichtweg die Zeit und das Geld, um HIV-infizierte Kindern und Jugendlichen eng zu begleiten. Also springen wir ein und füllen gezielt diese Lücke. Das Spital und die lokalen Behörden unterstützen uns, so gut sie können. Zum Beispiel konnten wir dieses Jahr in ein Büro der Behörde umziehen und zahlen nur wenig Miete. Das zeigt mir: Die Arbeit von DAMKA wird sehr geschätzt.

Welchen Unterschied hat es gemacht, dass du 2015 die Schweizer Stiftung Aids+Kind an Bord holen konntest?

Der Unterschied war riesig! Wir konnten danach festes Personal einstellen und beginnen, zusätzlich zu den regelmässigen Treffen die Betroffenen zuhause zu besuchen. Dadurch können wir sie eng begleiten und schnell intervenieren, wenn jemand Schwierigkeiten hat. Und als dann im Jahr 2020 SolidarMed das Projekt von Aids+Kind übernahm, nahm die Anzahl der Leute im Programm deutlich zu: von 75 auf über 250. Wir hatten auch erstmals Geld, um die Familien der Kinder finanziell zu unterstützen. Die weitverbreitete Armut ist nämlich fast noch das grössere Problem als die Stigmatisierung.

«DAMKA ist mein Herzblut und der Bedarf ist weiterhin gross.»

Carolyne Mabunde, Gründerin und Geschäftsleiterin von DAMKA

Warum?

Weil eine arme Familie keine Möglichkeit hat, sich um Bildung und Gesundheit zu kümmern. Wenn man ihnen also sagt, dass sie ihr krankes Kind ins Spital bringen müssen, fühlen sie sich beleidigt. Man kann ihnen auch schlecht sagen, dass sie Geld in die Bildung ihrer Kinder investieren sollen, wenn sie nicht einmal Essen auf den Tisch bringen können.

Was unternimmt DAMKA gegen die Armut?

Einerseits bezahlen wir die Ausbildungsgebühren und Uniformen der Kinder, kaufen Essenspakete, Schuhe, eine Matratze, und so weiter. Andererseits haben wir vor kurzem eine Ziegenzucht begonnen, damit bald einmal jede Familie im Projekt eine Ziege hat und Dünger und Milch verkaufen kann. Die Ziegen gehören aber den Kindern, nicht den Erwachsenen. So lernen die Kinder, Verantwortung zu übernehmen, und die Erwachsenen können die Ziegen nicht frühzeitig verkaufen.

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Unterstützung für Kinder und Jugendliche mit HIV

Mithilfe von SolidarMed unterstützt DAMKA über 250 HIV-infizierte Kinder und Jugendliche in der Region Butere im Westen Kenias. Alle im Programm nehmen einmal im Monat an einem Treffen teil, an dem sie altersgerechte Informationen rund um HIV/Aids erhalten und sich untereinander austauschen können. Die Kinder und Jugendlichen werden auch medizinisch betreut und regelmässig zuhause oder in der Schule besucht. In den letzten Jahren investierte DAMKA zunehmend in die Berufsbildung und in Projekte zur wirtschaftlichen Stärkung der betroffenen Familien. Ausserdem hält das Team Vorträge an Schulen und klärt Schüler:innen zur Übertragung und Vorbeugung von HIV auf.

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Worin siehst du den Erfolg von DAMKA?

Es gibt zahlreiche HIV-infizierte junge Leute, die früher ausgeschlossen wurden, die nicht zur Schule gingen und sogar beinahe gestorben wären. Heute sind sie gesund, haben dank DAMKA eine Ausbildung und ernähren ihre eigene Familie. Sie nehmen nun ihre Rolle in der Gesellschaft ein, als hätten sie kein HIV. Das ist für mich der grösste Erfolg und wärmt mein Herz!

Wie geht es weiter, was sind deine Pläne für die Zukunft?

Momentan arbeite ich 60 % als Forschungsleiterin im Gesundheitsministerium und nur 40 % für DAMKA. Doch in drei Jahren werde ich pensioniert und kann danach 100 % für DAMKA arbeiten. Ich freue mich sehr darauf, denn DAMKA ist mein Herzblut – und der Bedarf ist weiterhin gross. In letzter Zeit wurde in Kenia wenig getestet und Medikamente zur Vorbeugung von HIV fehlten immer wieder. Also werden die HIV-Infektionen leider wieder ansteigen, auch unter Kindern und Jugendlichen.

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