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Um zu verhindern, dass medizinisches Personal aufgrund schlechten Lebensbedingungen abwandert, hat SolidarMed für das Gesundheitszentrum Chiredzana in Simbabwe neue Personalunterkünfte gebaut.
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Wer im Sommer 2024 die Personalunterkünfte des Chiredzana Rural Health Centre in Zaka betrat, dessen Sinne waren sofort überwältigt. Der stechende Geruch von Fledermauskot erfüllte die Luft, und die Deckenplatten wölbten sich bedrohlich. In einigen Bereichen war die Decke bereits eingestürzt. Schwester Gwamure berichtete von einem erschütternden Vorfall, bei dem die in der Unterkunft lebenden Kinder nur knapp einer Verletzung entgingen, als sie ihr Bett verliessen, kurz bevor die Decke einbrach. Sie erzählte auch von einer Schlange, die durch das Loch in der Decke baumelte und von den Fledermäusen angezogen wurde. Auch die Abwassersysteme funktionierten nicht mehr richtig, so dass das Personal gezwungen war, die Latrinen des Krankenhauses zu benutzen.
Ländliche Zentren oft unterbesetzt
Trotz dieser katastrophalen Bedingungen wohnten einige der Pflegefachkräfte, ein Umweltgesundheitstechniker und eine Pflegehelferin noch immer mit ihren Familien hier. Andere hatten sich dafür entschieden, im Gesundheitszentrum zu schlafen oder in nahegelegenen Dörfern unterzukommen, weil sie einen längeren Arbeitsweg den unsicheren und beengten Unterkünften vorzogen. Die schlechten Lebensbedingungen haben verständlicherweise viele Mitarbeitende des Gesundheitswesens dazu gebracht, nach besseren Möglichkeiten in den städtischen Zentren zu suchen, so dass diese ländlichen Zentren unterbesetzt und oft auf unerfahrenes Personal angewiesen sind.
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SolidarMed erkannte die dringende Notwendigkeit, das Wohlbefinden des Klinikpersonals zu verbessern, und baute eine moderne Personalunterkunft. Die neue Anlage umfasst drei geräumige Wohnungen mit je zwei Schlafzimmern, einem Aufenthaltsraum und einer Küche. Ausserdem wurden neue Latrinen für das Personal gebaut, um Hygiene und Komfort zu gewährleisten, so dass sie nicht mehr mit den Patient:innen geteilt werden müssen.
Dorfbevölkerung engagiert sich
Die Beteiligung der Gemeinschaft war für dieses Projekt von entscheidender Bedeutung. Die Bevölkerung der umliegenden Dörfer haben ihre Arbeitskraft eingebracht und unter anderem Flusssand zur Baustelle transportiert. Die Gemeindemitglieder fühlten sich verantwortlich, da alle Dörfer des Einzugsgebiets vertreten waren. Diese gemeinschaftliche Anstrengung unterstreicht das Engagement der Gemeinde für die Unterstützung ihrer medizinischen Mitarbeiter. «Dies ist unsere Klinik und wir sollten uns an ihrer Entwicklung beteiligen, denn wir sind die Nutzniesser. Die Krankenschwestern werden vielleicht eines Tages gehen, ebenso wie die Geldgeber, aber die Gemeinschaft wird bis in alle Ewigkeit davon profitieren», sagte Herdman Chamburukira.
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Die neue Unterkunft wird nicht nur die unmittelbare Wohnungsnot beheben, sondern auch ein günstiges Lebensumfeld für die engagierten Mitarbeitenden des Chiredzana RHC in der Gemeinde schaffen. Dank des verbesserten Lebensstandards können sie sich besser auf ihre wichtige Aufgabe konzentrieren, die Bevölkerung vor Ort qualitativ hochwertig zu versorgen und bessere Gesundheitsergebnisse für alle zu gewährleisten.